Ukraine-Krieg - Störungen der Satelliten navigation

Drohnen Störsender im Mandalika MotoGP

Die Satelliten navigation ist aus der modernen Luftfahrt nicht mehr wegzudenken und hat vielerorts dafür gesorgt, dass klassische Navigationssysteme wie VOR und DME abgebaut werden. In einem Sicherheitshinweis warnt die EASA nun vor Störungen in GNSS-Systemen im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine. Besonders in der Nähe von umstrittenen Gebieten, aber auch teilweise deutlich darüber hinaus, ist mit Störungen und fehlerhaften Anzeigen zu rechnen.

Die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine auf die Luftfahrtindustrie verstärken sich. In einem am 17. März herausgegebenen Sicherheitsinformationsbulletin berichtete die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) über eine Zunahme von Ausfällen von Satellitennavigationssystemen seit Beginn der russischen Invasion.

"Eurocontrol, Analystennetzwerke und Open-Source-Datenberichte, die von der Europäischen Agentur für Flugsicherheit bewertet wurden, zeigen, dass ab dem 24. Februar 2022 sogenannte GNSS-Störungen und GNSS-Spoofing in vier wichtigen geografischen Gebieten zugenommen haben", heißt es in der Ankündigung to be Bezeichnet die Störung eines an sich sehr schwachen Satellitensignals durch einen geeigneten Sender, wodurch der Empfang des Signals erschwert oder sogar unmöglich wird. Spoofing hingegen ist die Emission von Störsignalen, die tatsächliche GNSS-Signale nachahmen. Erzeugt und übermittelt formal gültige, aber im Vergleich zu GNSS-Störsendern fehlerhafte Positionsdaten. Da diese Störsender typischerweise vom Boden aus operieren und Signale von Satelliten simulieren, werden sie auch Pseudolite genannt.

Als potenziell gefährliche Gebiete hat die EASA das Gebiet um die russische Enklave Kaliningrad und die umliegende Ostsee sowie ihre Nachbarländer Ostfinnland, das Schwarze Meer und das östliche Mittelmeer in den Regionen Zypern, Türkei, Libanon, Syrien und Israel benannt bei den Unruhen im Nordirak.

Das Flugzeug beobachtete die Auswirkungen von GPS-Störungen und möglichem Spoofing in verschiedenen Flugphasen, heißt es in dem Bulletin. In einigen Fällen mussten Flüge umgeleitet werden, weil sie nicht sicher landen konnten. Unter den derzeitigen Bedingungen können GNSS-Ausfälle und deren Auswirkungen nicht vorhergesagt werden. Das Ausmaß des durch einen solchen Ausfall verursachten Problems hängt von der Ausdehnung des betroffenen Gebiets, der Dauer des betroffenen Flugzeugs und der Flugphase ab.

Zu den von der EASA identifizierten potenziellen Problemen gehören das Versagen der Wegpunktnavigation und der Anflugbereichsnavigation (RNAV), die Unfähigkeit, die gewünschte Navigationsleistung (RNP) aufrechtzuerhalten, das Auslösen von Geländewarnungen und möglicherweise sogar die Verwendung von Pull-up-Befehlen von TCAS. Darüber hinaus sind inkonsistente Flugzeugpositionen auf dem Navigationsdisplay, Luftraumverletzungen, Verlust von ADS-B und Ausfall von Flugzeugsystemen, die GNSS als Zeitreferenz verwenden, denkbar.

Gemäß der EU-Verordnung 965/2012 sollten die beschriebenen Probleme nicht als unsichere Situation bewertet werden, die das Ergreifen von Maßnahmen gemäß der Sicherheitsrichtlinie rechtfertigt. Dennoch raten die Behörden den am Flugbetrieb beteiligten Mitgliedstaaten und Unternehmen, vorsorgliche Maßnahmen zur Bewältigung der Situation zu treffen. Dazu gehören beispielsweise die Definition von Notfallmaßnahmen bei einem GNSS-Ausfall und die Aufrechterhaltung einer grundlegenden konventionellen Navigationsinfrastruktur, wozu insbesondere ILS-Systeme und klassische Funknavigationssysteme wie DME und VOR gehören. Darüber hinaus sollten die nationalen Behörden geeignete NOTAMs herausgeben, um Luftraumnutzer auf Gefahren aufmerksam zu machen.